Integrative Gestalttherapie

Informationen zur Integrativen Gestalttherapie.

Integrative Gestalttherapie

Gestalttherapie, die zu den humanistischen Psychotherapiemethoden gehört, wurde von Fritz und Laura Perls und Paul Goodmann, aufbauend auf psychoanalytische Wurzeln und die Gestaltpsychologie (Max Wertheimer, Kurt Lewin) gegründet und unter anderem von Hilarion Petzold zur Integrativen Gestalttherapie weiter entwickelt.

Die Gestalttherapie stützt sich auf ein positives Menschenbild, das davon ausgeht, dass jeder Mensch die potentielle Fähigkeit hat, seine innewohnenden Selbsthilfemöglichkeiten zu entwickeln.

Ausgehend von dem was sich im Hier und Jetzt zeigt, werden alte Muster und einschränkende Verhaltensweisen erkannt und neue innovative Herangehensweisen, die zu mehr Ganzheit führen, ausprobiert. Dadurch können mehr Handlungsspielraum, Lebenszufriedenheit und das Gefühl von größerer Selbstwirksamkeit entstehen.

Integrative Gestalttherapie lebt vom lebendigen Dialog zwischen Therapeutin und Klientin.

Wichtige Begriffe

Gestalt

Gestalttherapie kommt nicht vom“ kreativen Gestalten“ in der Therapie, sondern bezeichnet „Das Formen eines sinnvollen Ganzen“.

Gestalttherapie geht davon aus, dass beim einzelnen Menschen das jeweils wichtigste Bedürfnis in den Vordergrund des Bewusstseins tritt. Es nimmt Gestalt an. Dadurch, dass wir uns des Bedürfnisses (wir sprechen von offener Gestalt) bewusst werden, dem nachspüren, kann diese offene Gestalt sich neu ordnen und zu einem sinnvollen Ganzen werden, um dann wieder in den Hintergrund zu rücken und einem nächsten Bedürfnis Platz zu machen.

Gewahrsein

In der Gestalttherapie geht es darum, sich seiner vorhandenen Gefühle, Empfindungen und Verhaltensweisen bewusster zu werden, um so im Kontakt zu sich und anderen freier zu werden und mehr Spielraum zu erlangen. So wird der Klient/die Klientin in der Psychotherapie immer wieder gefragt: „Wie fühlt sich das an?“, „Wo spüren Sie diese Empfindung am meisten in Ihrem Körper?“, „Was geschieht mit Ihnen, während Sie das erzählen?“

Dialogisches Prinzip

Die therapeutische Beziehung orientiert sich an den Grundsätzen der existentiellen Beziehungsphilosphie Martin Bubers: der dialogischen Haltung.

Hier begegnen sich zwei Menschen auf gleicher Ebene, in einer wertschätzenden Haltung, in einem hohen Maß an Authentizität und Wahrhaftigkeit und spüren, dass im Dialog miteinander heilsame Erfahrungen möglich sind.

Hier und Jetzt Prinzip

Wir gehen von dem aus, was sich im Augenblick zeigt: im aktuellen Leben des Klienten/der Klientin und auch in der gegenwärtigen Situation in der Beziehung zwischen TherapeutIn und KlientIn und setzten diese aktuellen Eindrücke in Beziehung zu schon Erlebtem, Vergangenem. So werden alte Verhaltensweisen und Muster bewusst gemacht, reflektiert und überprüft, ob sie wirklich im aktuellen Leben noch nötig und sinnvoll sind.

Organismus - Feld Umwelt

Der Ganzheitliche Ansatz der Gestalttherapie besteht nicht nur darin, den Menschen, als untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele zu sehen, sondern bezieht sich auch darauf, den Menschen in Verbindung mit seiner Umwelt und in Resonanz mit dem gesamten Feld zu betrachten.